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Biodiversität

 

Eine schnelllebige, hoch technisierte, geldzentrierte Welt lässt kaum Luft, um zu verweilen, zu beobachten, zu staunen und – daraus Schlüsse zu ziehen. Der EU-Schwerpunkt Biodiversität fordert geradezu heraus, sich wieder näher mit den Zusammenhängen von Prozessen und Abläufen im Ökosystem Wald auseinander zu setzen. Alle in der Natur aktiven Menschen sind aufgerufen ihr Tun zu hinterfragen und damit die unmittelbaren Folgen ihres Wirkens besser zu verstehen.

Gedanken zur Biodiversität

"Intakte Lebensräume mit einer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt sind Basis für Fortschritt und sozialen Frieden."

P. Imbusch. (2010). Friedens- und Konfliktforschung – Eine Einführung. 5. Auflage. VS Verlag.

"Wir sind verpflichtet, den Grundbestand der Schöpfung in seinem ganzen Reichtum zu wahren. Sicher ist der Mensch darauf angewiesen und dazu berechtigt, von den Vorräten dieser Erde, auch von den Pflanzen und Tieren, zu leben. Im Unterschied zum Menschen als Personwesen haben Pflanzen und Tiere kein unantastbares individuelles Lebensrecht. Wohl aber gehört die Vielfalt der Arten in Pflanzen- und Tierwelt zu jenem Grundbestand der Schöpfung, den der Mensch als Beherrscher und Gestalter dieser Welt zu hüten hat. Dabei geht es nicht bloß um das Belassen von Einzelexemplaren, also um etwas wie eine Arche Noah, in welcher der Mensch einen Rest von Schöpfung gegen eine von ihm selbst veranstaltete Sintflut schützte. Nein, die pflanzlichen und tierischen Arten brauchen Lebensraum, in dem sie sich entfalten. Das Lebendige soll leben können, nicht nur um der Nützlichkeit für den Menschen willen, sondern um der Fülle, um der Schönheit der Schöpfung willen, einfach um zu leben und dazusein. Natur ist von Natur aus immer verschwenderisch. Wer nur nach Gesichtspunkten der Nützlichkeit fragt, verstößt ungeahnt und ungewollt oft genug auch gegen die der Nützlichkeit."

 

Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hrsg.). Zukunft der Schöpfung -

Zukunft der Menscheit. Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz zu Fragen der Umwelt und der Energieversorgung. 

"Kinder erfahren die Natur zunächst einmal als eine Quelle von Enthusiasmus. Die Vielfalt der Natur ihrer Umgebung bildet das Erfahrungspotential der Menschen und ist für die Entwicklung ihrer Kreativität bedeutsam. Das Wechselspiel zwischen der Vielfalt der Sinneseindrücke und ihrer gedanklichen Verarbeitung ist ein wichtiger Motor des menschlichen Kulturschaffens. Unsere geistige Vielfalt, ja unsere ganze Existenz, ist vom Vorhandensein der Mannigfaltigkeit der Natur abhängig. Das betrifft uns alle – wir müssen innehalten und darüber nachdenken, welche Aspekte von Biodiversität, von Naturerlebnissen und –erfahrungen uns wichtig sind, welche gefühlsmäßigen Bindungen wir zu Landschaften, Tieren und Pflanzen haben. Und hier kann Jede und Jeder ansetzen, sich einsetzen und etwas tun. Die Bewahrung der Biodiversität hängt von unserem Einfallsreichtum ab."

 

Monika Kriechbaum, Pia Kieninger und Wolfgang Holzner, Institut für Integrative Naturschutzforschung, Department für Integrative Biologie und Biodiversitätsforschung, Universität für Bodenkultur, Wien unter www.nachhaltigkeit.at

"Intakte Ökosysteme und eine breite Artenvielfalt ermöglichen den Menschen ihr Wohlergehen: Wälder liefern uns lebenswichtigen Sauerstoff und sind gleichzeitig die „natürliche“ Antwort auf den Klimawandel als wichtiger Speicher von Kohlenstoff. Bienen und andere Bestäuber garantieren ca. 30 % des landwirtschaftlichen Ertrags, der knapp 7 Milliarden Erdenbürger ernähren muss. Mangrovenwälder und Korallenriffe schützen vor Flutwellen und sind somit oft Lebensretter für Tausende. Attraktive Landschaften mit zahlreichen Tier- und Pflanzenarten bieten dem Menschen Lebensraum, dienen der Erholung und ebenso als Einnahmequelle."

 

Dr. Heidi Wittmer, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (Fachbereich Sozialwissenschaften, Department Umweltpolitik, Arbeitsgruppe Naturschutz und Biodiversität) unter www.nachhaltigkeit.at

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